Donnerstag, 30. April 2015

brot

DAS ist mal KEIN brot!
ich liebe brot! und es ist mir egal, ob's hell oder dunkel ist, ob's körner hat oder keine, ob's länglich oder rund ist. hauptsache, es ist saftig und schwer! am besten so saftig, dass man aus dem innenleben feuchte kugeln formen kann. und dafür zahle ich auch gerne ein paar euros mehr.
und es darf auf keinen fall nach zwei stunden zu einer knüppelharten brechstange mutieren, es sei denn, man möchte damit den einbrecher erschlagen und hat gerade keinen baseballschläger zur hand.

das beste brot übrigens, ist das roggenvollkorn von "reginbrot", unserem örtlichen ökobäcker in der konstanzer altstadt, der selbst das mehl noch selber mahlt. das schmeckt noch nach tagen einwandfrei (ohne konservierungsstoffe!). also, sollte es dort mal jemanden hinverschlagen: unbedingt probieren!

so. und was zum henker ist nun mit dem ausland los? die können alle echt 'ne menge, auch, wenn man bei den belgiern ein bisschen länger suchen muss ;). aber fakt ist, keiner von denen kann brot, imfall!
die schweizer schneiden noch am besten ab, aber da muss man auch schon gezielt suchen, um fündig zu werden. nur leisten können wir es uns nicht ;)
die österreicher haben immerhin ihre sauerteigigen vinschgauer, mit viel glück ohne kümmel.
frankreich, das land der kulinarien, hat gar nichts zu bieten außer dicke oder dünne baguettes, die man tatsächlich auf der stelle essen sollte, wenn man sich etwas später nicht die zähne dran ausbeißen möchte.
in belgien und holland gibt es zwar auch brot, das etwas dunkler ist, das sind aber fakes. die wiegen quasi nichts und schmecken auch so. und da können die alibisesamkörner oben drauf auch nichts dran ändern. ansonsten gibt es ausschließlich helles toastbrotähnliches zeug, das man genauso auch abgepackt im supermarkt kaufen kann.
die italiener backen helles brot ohne salz (was der gipfel der ungenießbarkeit ist, weshalb die auch nicht frühstücken, schätze ich),
die spanier essen auch nur weizenzeug zu ihren tappas,
und die engländer bevorzugen schlabberiges amitoast, was aber egal ist, da nicht mal jamie oliver der britischen esskultur im allgemeinen auf die sprünge helfen kann.

was mich wunder nimmt - um es mal schweizerisch auszudrücken ;) -, dank globalisierung gibt es fast nichts mehr, was man nicht fast überall in der welt kaufen könnte. ob nun h&m-shirts, billy-regale, crocs, mac donald's, bier, autos, wiener schnitzel, nutella - überall in der marktwirtschaft betreibenden welt ist fast alles gleich, denn die nachfrage bestimmt das angebot.

fazit: variantenreiche brotsorten sind nicht gefragt. verstanden. das muss so sein, sonst gäbe es längst mehr als trockenes weißbrot im rest der welt. die frage lautet nur: warum ist das so?
leiden wir deutschen so arg unter geschmacksverirrung, so wie die australier mit ihrem ziemlich fragwürdigen vegemite und die franzosen mit ihrem musikgeschmack ;)? fehlt dem rest der welt ein brot-gen, so wie den japanern das alk-gen?
ich habe keine antwort auf diese hoch philosophische frage. dabei zermartere ich mir schon seit vielen jahrzehnten den kopf. und wann immer ich im ausland bin, wird's wieder ganz akut.

so wie jetzt. kreisch! was gibt's besseres als ein geiles roggenbrot oder ein saftiges bauernbrot? das ist so, wie keine fritten zu mögen oder pizza oder spaghetti mit tomatensauce - nur, dass dem brot, von dem ich rede, nachgesagt wird, durchaus nahrhafter und gesünder zu sein.
dabei lasse ich den gesundheitsaspekt mal bewusst weg. denn so ein bisschen halte ich den nämlich für ein gerücht, sonst wären die nachbarn bei den tonnen baguette pro kopf und jahr schon längst ausgestorben ;)

Mittwoch, 29. April 2015

endlich fotos!

hurra!
das wifi funzt, mein pc auch, die bilder sind alle synchronisiert, und jetzt kann ich endlich mal ein paar fotos in den blog einfügen, für die, die nicht auf FB vertreten sind.
bilder gucken macht ja auch mehr spaß! ;)

Dienstag, 28. April 2015

sint maartenszee (nordholland)


so, ouddorp war sehr schön und die spontane verlängerung hat sich gelohnt, aber heute dann doch die nächste station angepeilt: petten, ein winziges kaff an nordhollands küste. die empfehlung einer facebook-freundin, die hier schon seit 700 jahren hinfährt. in petten selber gibt es leider keine campingplätze, die hunde erlauben (und scheinbar auch keine bäckerei, was aber egal ist, weil das brot der bäckereien genauso bescheiden schmeckt wie die pappe vom supermarkt), also weiter zum nachbarort sint maartenszee.
der gleichnamige campingplatz liegt direkt an den dünen, auch, wenn es bis zum meer ein paar meterchen sind. aber egel, der platz ist sehr nett und hunde erlaubt, er ist nicht zu groß, zurzeit ziemlich leer, das personal ist super freundlich, es gibt tatsächlich wifi für umme (das erste mal und das erste mal, dass man den direkt am platz hat!), die duschen sind ohne zusätzliche münzen und man darf länger als 5 minuten duschen und muss nicht damit rechnen mit schaum in den haaren wie ein depp da zu stehen!, man kann einfach rein und rausfahren ohne batch, die preise sind zivil und man wird nicht durch versteckte kosten abgezockt. und waschmaschinen und trockner gibt's auch. sehr gut, es wird mal wieder zeit ;)

die fahrt war eher anstrengend, an den haag und großraum amsterdam vorbei mit vielen LKWs und verworrenen straßenführungen. ich bin wirklich froh, dass ich mein navi noch mit holland gefüttert hatte!

in bakkum hatte ich eigentlich vor, zwischenstation zu machen. dort gibt es nämlich wohl den ältesten campingplatz hollands, hübsch in den dünen gelegen, der zumindest von den bildern und beschreibung her einen eher alternativen eindruck machte. aber leider ist dieser retroplatz doch nicht so sex-drugs-and-rock'n'roll-mäßig, denn hunde müssen draußen bleiben ausm paradies, und die preise ziehen auch eher die alt-68er an, die heute im schicken designer fairtrade look rumrennen. also, peace, bakkum, wir ziehen weiter ins solide spießerparadies sint maartenszee, in dem hunde aber atmen dürfen.
bis man dann mal was passendes gefunden, sich installiert und eingekauft hat, vergeht auch noch einige zeit.
und statt sich dann ein wohlverdientes nachmittagsschläfchen genehmigen zu dürfen, schreien die hunde nach abenteuer.
also sind wir gleich los - nachdem der hagelschauer dann vorbei war und die sonne schien :) -, die umgebung erkunden. es hat sich gelohnt. für hunde und menschen ein schönes stück natur. ein langer leerer strand (mit seltsamen grünlichen schaum, den die brandung da anspült, ich hoffe nicht, dass bayer was damit zu tun hat...), unendliche begrünte dünen mit vielen wegen, wenigen strandbuden, die frischen fisch und anderes leckeres anbieten, passt!
im eifer des gefechtes haben wir uns gleich mal wieder verlaufen, so wurde der kurze erkundungsgang zu einer kleinen abenteuerexpedition, auf der uns noch mitten im nichts ein herrenloser airedale terrier wie ein reh aus dem dickicht kreuzte und alle beteiligten kurz verharrten vor lauter verwirrung. willi war so verdutzt, der hat keinen pieps gesagt. kurt hat sofort sein jagdgesicht aufgesetzt, und ich bin sicher, für einen kurzen moment dachte selbst der airedale, er sei ganz sicher ein reh! :)

doch, hier gibt's noch einige grashalme zu beschnüffeln, was gut ist, denn wir bleiben bis montag. ich erwarte am wochenende nämlich hohen besuch. die familie rückt an. und da passt es ja ganz gut, dass man es hier ein paar tage angenehm aushalten kann. und das land so weitläufig ist... ;) spaaaß, schwester, ehrlich! :)

Samstag, 25. April 2015

best of beaches: ouddorp strand


 ein dreistündiger strandspaziergang liegt hinter uns. sehr schön! der tollste strand bisher! ewig breit, unendlich lang, einsam, nur wenige sind unterwegs. es ist aber auch frisch, sehr windig und durchwachsen. ab und an stehen ein paar strandbuden rum, ansonsten dünen, und wer keine lust mehr hat, gegen den gegenwind anzukämpfen, der kann den fuß- und fahrradweg hinter den dünen nutzen. dort ist es schön grün und etwas windstiller. außerdem bringt's abwechslung in den spaziergang.
ich schätze für vogelkundler gibt's auch viel zu beobachten, denn es gibt überall naturschutzgebiete mit ziemlich vielem und unterschiedlichem federvieh. kurtle kann sich gar nicht entscheiden, welches er zuerst jagen würde - wenn er dürfte. willi jagt zum glück nur leckerlis ;)

ein bisschen sind wir wohl von der flut überrascht worden. plötzlich waren regelrechte flüsse im sandstrand und der sand wurde sehr matschig. war gar nicht so einfach, da wieder rüber zu kommen, aber nun ja, ertrunken wär' ich nicht :)
die hunde hatten jedenfalls viel spaß und konnten sich endlich mal wieder austoben. und sind jetzt richtig schön platt. ich auch.

morgen gibt's dann die obligatorische stadtrunde durch ouddorp mit kurtle, mal sehen, ob's da anders aussieht als in den anderen ortschaften. ich schätze aber, eher nein. die orte sind alle sehr pitoresk, aber sich auch alle recht ähnlich.

und was der tag sonst noch bringen wird, sehen wir dann.
ich bräuchte mal dringend eine fritjes-special-mit-frikandel-bude. or ey, fritten mit zwiebeln, ketchup und majo und ein stück fettiges hackfleisch oder so in wurstform gepresst. njamnjam :)

ouddorp

endlich wieder ein stellplatz! und was für einer! herrlich! etwas außerhalb von ouddorp gelegen, in der nähe des strandes und zweieinhalb kilometer vom stadtkern entfernt. und mit allen schikanen: strom, wifi, frischwasser, dusche, toilette, brauchwasserentsorgung, und man kann sogar waschen und trocknen, wenn man es braucht.

und durch zufall gefunden.
ich habe mir angewöhnt, wenn ich an einen neuen ort fahre, mich zunächst zum stadtkern durchzukämpfen und dann immer weitere erkundungskreise zu ziehen, um eine optische vorstellung davon zu bekommen, was mich erwartet und meine mentale erwartungshaltungsliste abhaken zu können. wer kauft schon gerne die katze im sack? dabei stößt man dann oft auf kleine schätzchen, ruhige parkplätze in schöner umgebung, nette ortsteile weit weg vom trubel.

 das allerbeste hier natürlich: es stehen nur ganz wenige camper rum, obwohl in holland gerade die tulpenferien begonnen haben. die meisten ziehen offensichtlich diese gruseligen campingenklaven in der größe einer deutschen kleinstadt vor, wo jeder beim stulle schmieren auf den teller des nachbarn schielen kann. wo es pommesbuden gibt, schwimmbäder, die wie lichtorgeln leuchten, die animation, diskotheken und kinderspielplätze anbieten, auf denen man die kinder in hamsterräder zur auslastung stecken kann, während man ungestört im aufblasbaren strandkorb sitzt und die bildzeitung schmökert.
ich bin fies, ich weiß, daher, jedem wie es gefällt. ist ja nicht jeder zum spartanischen dasein geboren. was gut ist, sonst wären ja alle hier ;)
von hier werden wir jedenfalls durchstarten und die umgebung erkunden. bis montag hab' ich gebucht.

Donnerstag, 23. April 2015

domburg, vrouwenpolder, burgh-haamstede, nieuw-haamstede, renesse (südholland)


heute bin ich schon einen monat unterwegs, und zur feier des tages habe ich mir erstmal ein knöllchen für 54 euro für das nichtlösen eines parktickets gegönnt. weil ich es mir wert bin.... arghhhhh!
dabei war das keine absicht. in sluis gibt's freies wlan, und ich musste "nur mal schnell" die karte der niederlanden aufs navi laden. ich hätte es besser wissen sollen. IT-mäßig geht nie irgendwas mal eben schnell. das ebook war allerdings in zwei sekunden geladen, vermutlich weil's nicht gehaltvoll genug ist ;)
also geparkt, ein paar meter ins zentrum gelaufen und den download gestartet. normalerweise eine sache von zwei bis drei minuten, aber das städtische wlan war so schnell wie ein deutscher beamter und mein handy halb leer und es wurde zusehends leerer. ich hab' mich also nicht getraut abzubrechen, um ein ticket zu ziehen. der download hat 'ne geschlagene dreiviertelstunde gedauert! hätte ich wohl mal besser das wlan auf dem campingplatz für 5 euro genommen...

so viel dazu. ansonsten: andere länder, andere sitten :)
es gibt bürgersteige und feldwege und endlose spazierwege in holland!
die fahhradwege sind so breit wie straßen, so dass ich auch mal einen mit dem pösslchen ausprobiert habe. hab's aber spätestens gemerkt, als mir saure radler entgegen kamen :)
tankstellen gibt's am ortseingang wie bei uns, nur meist ohne laden, also nur mit karte zu betanken. aber supermärkte findet man eher im ort und nicht in den kommerzzonen weit außerhalb, wie in frankreich.
und ganz holland ist ein einziger campingplatz! das sind ganze dörfer mit geschäften und allem schnickschnack, hammer! nur leider nicht für uns, wir mögen's ja eher beschaulich, so 6-10 plätze :)
es gibt aber auch sogenannte mini-campings, meist beim bauern. das wär's schon gewesen. aber ich war wieder viel zu spät, und so war da heute tatsächlich nix mehr zu machen.

den tag über habe ich ein paar der tipps, die ich bekommen habe, abgeklappert: domburg (sehr schön für golfer, reiche und auch schöne), vrouwenpolder (sehr netter ort), burgh-haamstede (sehr netter ort), nieuw-haamstede (sehr schönes naturschutzgebiet und sehr netter ort) und bin nun aus versehen in renesse gelandet, weil ich mich einfach für keinen campingplatz entscheiden konnte. jetzt stehe ich recht nah am meer auf einem mittelgroßen platz, nur getrennt von dünen und grün, und es gibt wohl laut google maps ein paar schöne wege direkt vom platz abgehend und einen breiten strand. das werden wir dann morgen mal erkunden. mal sehen, ob es die qualität hat, ein paar tage zu rasten.

sicher ist, holland ist tatsächlich seeehr nett (und seeehr flach). alle orte haben flair, sind super sauber und sehr aufgeräumt. wenn man nicht gerade einen durchgeknallten hund mit sich führt, kann man hier eine menge sehen und ausprobieren. na gut, zum glück habe ich ja noch einen alternativhund, der das alles klaglos mitmacht :)

Dienstag, 21. April 2015

60 km belgische küste

also, zur belgischen küste sag ich jetzt mal nicht viel, außer:
kennst du de panne, kennst du 60 km küste. ob nieuwpoort, middelkerke, de haan, blankenberge oder knokke-heist - übrigens der ort der schönen und reichen -, mit verlaub, alles gleich. ehrlich! außer, dass sich in knokke-heist - geiler name, wie ich finde, deshalb hatte ich alle hoffnungen da rein gesetzt - tatsächlich die reichen, wenn auch nicht schönen zur schau stellen.

die orte also sehen so aus: meer, (schöner sand-)strand und dann riesige betonklöpse, die sich scheint's die kompletten 60 kilometer wie kaugummi an der küste entlang ziehen. ich wusste gar nicht, dass es so viele belgier gibt. man hat den eindruck, die ganze küste ist ein nicht enden wollender riesenort, der allerdings nur aus einer schnurgeraden hauptstraße besteht, an der zur seeseite alle in den hochhäusern wohnen, während auf der anderen seite der straße ein paar ärmliche häuschen stehen geblieben sind, denen radikal die sicht aufs meer verbaut wurde. NÄÄÄÄ! ganz sicher nix für uns!



womos habe ich nirgendwo gesehen, und die infrastruktur für camper ist schlecht. schilder gibt's kaum, camingplätze werden nicht angekündigt, stellplätze hat's gar nicht. in frankreich steht an jedem ortseingang ein schild, das auskunft darüber gibt, was zu erwarten ist. man folgt einfach dem schild und alles schön. sehr angenehm. in belgien wird man nicht verwöhnt. gelesen habe ich, dass man auf campingplätzen an die 30 euro für die nacht bezahlt. nun ja, also, hallo?

und weil das alles so dermaßen ätzend war, habe ich belgien ohne mit der wimper zu zucken hinter mir gelassen und will da auch nie wieder hin - es sei denn, ich werde irgendwann mal reich und schön ;)

nach also einem erneut ziemlich frustenden tag, viel rumgurkerei - ohne navi und karte, aber belgien ist ja klein ;) - sind wir dann am ende ganz unbemerkt und plötzlich in holland gelandet, im schönen örtchen sluis, gleich an der belgischen grenze, im inland. welch wohltat fürs auge: an einem flüsschen gelegen, kleine nette hollandhäuschen aus backsteinen statt betongiganten, eine windmühle und ein kleiner überschaubarer stadtkern.

da die holländer ja das campen oder zumindest den wohnwagen erfunden haben, war ich sicher, dass es irgendwo einen campingplatz geben muss, und so ist es auch. herrlich im grünen mit vielen (!) spazierwegen. normal ist bei der anmeldung so um 19:00 uhr schicht im schacht, wir waren kurz vorher dort. doch leider niemand da, alles dicht. schoisse!
für mich war klar, ich geh' hier nicht mehr weg. die hunde brauchten dringend auslauf und ich pause. weil rütteln an der tür auch nichts nutzte, bin ich dann mal auf suche nach ein paar versprengten rentnern gegangen, die ja immer mal ein paar heiße tipps los werden wollen - und auf eine rustikale truppe von mittelalten tätowierten gestoßen, die ihr riesiges wohnmobil zwischen vogelvolieren und hühnern fest installiert haben und sich's draußen äußerst gut gehen liessen.
mein etwas verunsichertes "goedenavond" (mein holländisch besteht aus maximal 10 worten) stößt auf unverständliche blicke und meine frage, ob sie deutsch sprächen wird mit einem fröhlichen, "no, but english" beantwortet. engländer! hurra! es stellt sich heraus, dass die dame mit den lila haaren und dem sympathischen liverpool-akzent für den campingplatz arbeitet - der besitzer ist banker und nur vormittags da - und mit ihren britischen kumpels den feierabend genießt. supernett, lässt sie mich rein und sagt, ich könne stehen, wo ich wolle und hat gleich ein paar spaziertipps parat.
beim rückwärts einparken kommt der banker auf seinem rädle auch noch zufällig vorbei und fühlt sich bemüssigt, mich daran zu hindern, den baum mitzunehmen. ich bin echt müde :)

ich finde es einfach jedes mal erstaunlich, was ich am ende des tages immer ein glück habe. und dass ich ausschließlich auf total nette menschen treffe!

dank meines gestrigen aufrufes, wohin in holland?, habe ich jetzt über FB auch schon vielversprechende ziele gesammelt: domburg, vrouwenpolder, burgh-haamstede, ouddorp, petten. ich bin gespannt! und will mal wieder irgendwo länger gastieren, die fahrerei ist auf dauer anstrengend für alle beteiligten.

Montag, 20. April 2015

étretat - fécamp - dieppe (haute normandie) und berck-plage (pas-de-calais)



ich komme mir vor, wie in einem traum. ich suche und suche und finde nicht - über hunderte kilometer lang...

es ist zum verrückt werden! die normandie hat wunderbare landschaften, kilometerweite felder, wiesen und wälder, doch weit und breit keine spazierwege. ihr glaubt mir nicht? es ist so! wie in der bretagne auch. nur, dass man dort einfach am meer entlang fahren kann, irgendwo auf einem der vielen parkplätze oder stellplätze direkt am meer oder direkt im ort parken und dann stundenlang auf stränden und klippen entlang marschieren kann.

in der normandie ist das ausgeschlossen. die ortschaften sind für womos kategorisch gesperrt. die straßen führen nicht am meer entlang, sondern liegen abseits und nur einzelne straßen führen gezielt in die orte, die am meer liegen. parkplätze für womos hat's am ortsrand, strände in dem sinne gibt's gar nicht, es gibt nicht mal popelige feldwege oder trampelpfade. jeder feldweg führt zu einem hof mit tobendem hund dazu und endet dort.
ich bin überzeugt, es gibt genau einen wanderweg in frankreich, und das muss der jakobsweg sein, es sei denn, den haben sie auch für autos asphaltiert. es gibt keine bürgersteige, fahrradwege, einfach nichts. die leute wandern teils auf den straßen, falls sie überhaupt wandern. ich glaube ja, die bewegen sich lieber motorisiert.

dafür gibt es einen campingplatz neben dem nächsten, und ehrlich? ich weiß wirklich nicht, wozu. sie liegen kilometer entfernt vom meer, die ortschaften sind tatsächlich nicht der burner, es gibt keine freizeitmöglichkeiten weit und breit. und doch gibt's diese plätze. was zum teufel machen die da?

von der küste ab étretat bis dieppe habe ich mir eine menge versprochen. steilküste mit kalkfelsen à la dover in england, tolle felsformationen UND sogar wanderwege hätte es geben sollen.
an den hauptorten kam ich aber gar nicht ran an die dämlichen felsen! völlig überlaufen, keine parkplätze für womos frei, ich bin bestimmt sechs mal rauf und runter gegurkt. also habe ich in einiger entfernung zwischen étretat und fécamp eine möglichkeit gefunden ganz sicher nicht legal zu parken und habe mich von dort auf aufgemacht, und tatsächlich einen weit entfernten blick auf den berühmten elefanten, der seinen rüssel ins wasser steckt, erhaschen können.
also alles eher enttäuschend, zäh und fast verzweifelnd, weil ich gar nicht glauben kann, dass die franzosen sich damit zufrieden geben wollen.

nach einer nacht in einer mal wieder netzbefreiten gegend, bin ich dann schleunigst weiter gefahren und habe den rest der normandie und die picardie unbesichtigt hinter mir gelassen. zwar tapfer immer weiter die küste rauf - die hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt - aber auch der heutige tag war eher wieder frustrierend und lange sehr zäh.

in berck-plage dann - was zu nord-pas-de-calais gehört - habe ich doch noch einen schönen strand gefunden, um wenigstens die hunde auszulasten, aber der ort war wieder von der sorte, bei der ich ein bisschen die krätze kriege: el arenal-flair, jede menge fun-parks aus plastik, traurige tulpenrabatten in geometrisch angelegten parks und jetzt schon überlaufen. und das in der nebensaison an einem montag. was mag hier im sommer los sein?

ich fürchte, die nächsten abschnitte werden auch nicht besser. ich erwarte eher viele industriezonen um calais herum. aber wer weiß, vielleicht gibt's sie ja doch noch, die perfekte kombination aus pitoreskem fischerort und einsamem strand mit gleich angrenzendem, wenig frequentiertem stellplatz, strom included und netz satt ;)


sollte jemand gute tipps für belgien und holland haben, immer her damit! denn da weiß ich auch nicht, was mich erwartet. ich kenne nur fritjes special met frikandel, geil! trotzdem hätt' ich langsam gerne mal wieder ein paar berge, keine französischen radiosender und vor allem gescheites brot um mich herum ;) ;)


Samstag, 18. April 2015

das bisschen haushalt

herrlich, gestern noch zwei waschmaschinen wäsche gewaschen ud getrocknet.
die madame an der reception meinte, ich bräuchte nur einen jeton, weil die maschinen riesig und professionell wären. vor meinem geistigen auge sah ich irgendwas riesiges und professionelles. was mich erwartete waren ganz normale maschinen wie daheim. da frag ich mich, was die zuhause für zwergenmaschinen stehen haben?
den trockner todesmutig auf "trocknen intensiv" gestellt, auch auf die gefahr hin, danach um zwei konfektionsgrößen schrumpfen oder zukünftig in wurstpellen herumlaufen zu müssen, aber ach, das intensiv eines französischen profitrockners ist wohl nicht das gleiche intensiv, wie das einer deutschen amateurmaschine ;)
die ganzen hundedecken jedenfalls riechen jetzt nach maiglöckchen und strahlender frühlingsfrische, hach! bis genau morgen... dann haben sie wieder den normalen schweineohren- und ochsenziemergeruch angenommen, und dann fühlen die hunde sich auch endlich wieder wohl ;)

bei der gelegenheit mal sauber gemacht und hundeschnauzenabdrücke von fenstern entfernt und heute morgen eine grundsanierende, richtig heiße dusche in einem beheizten (!) bad genossen und fingernägel in zivilisierte formen gebracht, frische klamotten gegönnt - ihr habt keine ahnung wie befriedigend die allereinfachsten selbstverständlichkeiten sein können, wenn sie gar nicht mehr so selbstverständlich sind :)

und jetzt bereit zu neuen taten! die sonne zeigt sich sogar etwas schamhaft, aber der nordwestwind bläst uns unversöhnlich 12 grad ins gesicht.

Freitag, 17. April 2015

tipps von womo-greenhorn zu womo-greenhorn

ich muss mich mal selber loben, wer soll's auch sonst tun.
ich bin ja echt ein womo-greenhorn und hatte keine ahnung, auf was es so ankommt, aber ich habe intuitiv eine menge dinge im vorfeld richtig gemacht. hier also ein paar tipps für diejenigen, die ebenfalls keine ahnung haben, aber mit dem gedanken spielen, mal mit hund eine tour im womo zu machen. alle anderen können in der nase bohren.

mein gesamtes interieur ist voll funktional und wird benutzt. gut, das salatbesteck noch nicht, aber das kommt sicher noch. man sollte sich im vorfeld fragen, was brauche ich wirklich, ganz unbedingt. denn der platz ist äußerst begrenzt!
ich habe wirklich an fast alles gedacht und mit köpfchen eingeräumt. alles hat seinen festen platz, was wichtig ist, wenn man wenig davon hat und ordnung liebt, so wie ich. ich komme überall super dran und muss nicht irgendwo reinkriechen, darum geht's.

meine liebe kollegin annabelle hat mir noch viele heiße tipps gegeben, die mir sehr geholfen haben: eine gießkanne, zum beispiel. ich dachte nicht, dass ich die je brauchen werde. falsch gedacht! es ist nämlich tatsächlich überhaupt nicht selbstverständlich, dass überall schläuche zur verfügung stehen würden. ein gatenschlauch und verschiedene anschlußnupsies für die unterschiedlichen wasseranschlüsse sind ebenfalls nützlich. ich bin allerdings faul und nutze lieber die gießkanne.

ich habe lange überlegt, ob und welchen untergrund ich dem pössl verpassen soll, hauptsächlich wegen der hunde, die rumschlabbern und auf dem glatten untergrund ausrutschen, vor allem beim sprung ins bett. und auch hier, alles richtig gemacht: nach einigem herumprobieren, habe ich einfach zwei rutschfeste schmutzmatten reingelegt, was auch für mich von vorteil ist, denn ich kann sie schnell ausklopfen und wenn es kühl ist, habe ich's recht fußwarm. und sie sind waschbar.
ebenso die badezimmermatte. erst dachte ich, gott, wie spießig. aber das bad ist der kälteste ort im pössl und der boden wäre ohne wirklich fies gewesen, zumindest im märz.

der gemütlichkeit wegen und wegen der hunde habe ich alle sitze mit fließdecken und kunstschaffellen von ikea abgedeckt, denn der beifahrersitz und die bank dienen auch als körbchen, die müssen sich ja auch irgendwie aus dem weg gehen können. und unter dem tisch habe ich eine matraze liegen, wo einer mindestens während der fahrt liegt. gute entscheidungen! denn erstens hat es nicht mal einen tag gedauert, bis die matschabdrücke dort abgebildet waren. was sollen sie auch machen, wenn's nun mal regnet. dort sammelt sich sand, gras, steinchen, alles, was sie eben mit reinschleppen. doch die decken sind schnell ausgeschüttelt oder gewaschen und trocknen vor allem superschnell. und die diversen "körbchen" werden alle genutzt und die hunde können sich trotz des engen raumes leicht aus dem weg gehen, was vor allem zu futterzeiten in unserem fall wichtig ist. ansonsten haben sie sich erstaunlich schnell an die neuen umstände gewöhnt, und ich hatte zu keinem zeitpunkt das gefühl, dass sie durch die enge in stress geraten wären. das war meine hauptsorge.

meinen heizlüfter habe ich ja schon des öfteren erwähnt, aber der ist wirklich prima. morgens, wenn's noch empfindlich kalt ist, wirkt der schnelle wunder - wenn man strom hat. ansonsten muss eben die standheizung ran oder eine dickere jacke.

mein simpler, eher kleiner ikea-handfeger leistet mir ebenfalls beste dienste, mehrfach am tag. dass der kleiner als normale handfeger ist, ist von vorteil, man kommt in alle ecken. denn man glaubt gar nicht, wie schnell es hier aussieht, wie bei hempels unterm sofa. zugegeben, auch hier tragen die hunde merklich zu bei. aber ich fege selbst das bett fast täglich aus, denn mal eben so das spannbettlaken ausklopfen kann man vergessen. und auch dort sammelt sich alles mögliche, von dem man vorher nicht geglaubt hätte, dass es überhaupt seinen weg ins auto finden könnte.

weil ich auf so gut wie keiner matraze schlafen kann, ohne übelste rückenschmerzen zu bekommen, weil alle matrazen in der regel viel zu hart sind, habe ich mir eine fünf zentimeter dicke matrazenauflage gekauft. auch die ist wirklich hilfreich. ich schlafe gar nicht schlecht!

und die kissen, die ich mitgenommen habe, sind ebenfalls nicht nur nett anzusehen, sondern auch voll funktional - was ich vorher aber nicht wusste. weil die hunde die schicken verdunkelungs-plissées in den alkovenfenstern gnadenlos plattdrücken würden, kommen nachts die kissen in die fenster und die plissées werden nur ein stück heruntergezogen. denn ohne verdunkelung geht natürlich auch nicht. wer will schon gern beim schnarchen beobachtet werden.

beim obi habe ich mir diese großen grauen plastikbehälter in verschiedenen höhen, aber stapelbar gekauft. super sach' für schlaue leut'. die stehen hinten im heck und dienen als vorratsschrank, getränkevorrat und schuhschrank. sachen, die man nicht dauernd braucht oder auf vorrat lagert, kann man dort gut unterbringen. es kippt nichts um, und wenn mal was ausliefe, wär's nicht tragisch. auch hier, ein griff und ich komme an alles dran oder kann einen kasten kurz rausstellen.

was ich vergessen hatte, war werkzeug. es ist empfehlenswert mindestens schraubenzieher, zange und hammer mitzunehmen. es gibt immer mal wieder situationen, in denen diese werkzeuge zu echten freunden werden.
ob man heutzutage noch rei in der tube oder eine wäscheleine braucht, weiß ich nicht. es gibt überall waschmaschinen und trockner, das ist doch etwas unkomplizierter. im bad hängt ein wäschesack, und wenn der voll ist, wird gewaschen. bunkt.
die musikalische ausstattung ist durchaus verbesserungswürdig. ich habe nicht daran gedacht, dass ich meine musik besser auch lokal dabei haben sollte und nicht nur in der cloud. denn hier is' nix cloud. also muss ich radio hören. und das kann zumindest in frankreich anstrengend werden...

courseulles-sûr-mer (basse normandie)



poah, non! normandie ist was für kriegsveteranen und weltkriegsfans. ich habe da einen kollegen, der würde hier sein el dorado vorfinden. aber nix für den urlaub eines normalsterblichen - zumindest bisher. museen und mahnmale hat's hier an jeder ecke, und ich bin sicher, das mag sehr interessant sein. mir ist aber nicht nach kriegserinnerungen, und den deutschen soldatenfriedhof habe ich auch nicht besucht, ich hab's vergessen, ich geb's zu.


ich hätte mich besser informieren sollen. ich dachte, ich fahre einfach schön die küste rauf, und wo es nett ist, bleibe ich. problem: die küstenstraße führt gar nicht an der küste entlang. das meer sieht man eher selten. parkplätze direkt am meer, wie in der bretagne üblich, gibt's gar nicht oder man wird dafür abgezockt. außerdem ist das wetter bescheiden, es hat 10 grad, stürmt und regnet - kein wunder, dass das frustet.

bis gestern mittag waren wir noch am mont saint michel und der tapfere kurt und ich haben ihn uns aus der nähe angeschaut. schick, aber aus der ferne wirkt das monument tatsächlich viel beeindruckender.
bei der gelegenheit ist mir aufgefallen, dass die franzosen anscheinend die flut abgeschafft haben. denn seit ich in frankreich bin gibt's immer nur ebbe. ich dachte, das wechselt alle 12 stunden oder so? hatte das nicht mit den mondphasen zu tun? kommt die flut nur einmal im monat oder was ist da los? jedenfalls hatte der mont saint michel auch trockene füße.

dann sind wir weiter die küste hoch und das desaster begann. furchtbare strecke, keine chance, ans meer zu kommen, künstliche dörfer mit schachbrettmusteranordnung, schnurgerade wege, gräßlich! natürlich bin ich jetzt verwöhnt, die bretagne ist kein vergleich.
wie immer keine spazierwege für die hunde, es wurde also langsam eng. irgendwann habe ich mich für einen wenig schönen strand in einem dieser schachbrettorten entschieden und für einen parkplatz zur übernachtung, weil es weder stellplätze noch campingplätze gab. dort standen ein paar caravans, also hab ich mich dazu gestellt. netz gab's natürlich auch nicht. offensichtlich keine urlaubsgegend.


heute morgen dann zeitig weiter auf der suche nach schönheit und einer waschmaschine.
der campingplatz, den ich dann irgendwann ansteuerte, wollte 37 euro für eine übernachtung. ich dachte erst, ich hätte mich verhört, aber englisch spreche ich ja nun ganz gut. und die waschmaschine nochmal extra 5 euro. nee, also, leute, dafür geh ich auch ins ibis.
also weiter, der frustpegel erhöht, doch nun stehen wir vor den toren eines platzes, der passabel aussieht und auch nicht abzocken will. hier tümmeln sich eher surfer und keine luxuscamper.
eine waschmaschine hat's angeblich auch, es gibt einen langen strand und dünen, ich kann die hunde also auslasten. das wetter ist zwar immer noch scheiße und mein entschluß, die normandie möglichst zügig hinter mir zu lassen, verfestigt sich.



einen verlust gibt's auch zu beklagen: meine rückwärtskamera hat den geist aufgegeben. "kein signal" heißt es beim einlegen des rückwärtsganges, was kein wunder ist, denn das teil hing nur noch am seidenen faden, als ich dann hinten mal schauen gegangen bin (nachdem ich die komplette gebrauchsanweisung und störungssuche durchgelesen hatte). mist! dabei bin ich mir keiner schuld bewusst. bisher - toi, toi, toi - habe ich nichts angerempelt, bin beim rückwärtsfahren nirgendwo angestoßen, ich hab ja nicht mal 'nen bürgersteig beim ums eck fahren mitgenommen.

tatsächlich ist die linse beschädigt und die befestigungsschraube war herausgerissen. das sah fast ein wenig so aus, als hätte da jemand dran rumgefummelt. aber wissen weiß ich's natürlich nicht. ärgerlich ist's trotzdem, mich nervt jedes mal, wenn irgendwo irgendwas kaputt geht, auch, wenn es sicherlich nicht die welt kostet, das teil zu ersetzen. es lässt sich im moment nicht ändern, also lernaufgabe: sich ärgern lohnt nicht ;)


und jetzt gehe ich mich anmelden, installieren, hoffe, waschen zu können und werde dann versuchen, die hunde davon abzuhalten, wie die besessenen diese scheißalgen in sich rein zu schlingen, nur, um sie morgen früh wieder auszukotzen. grrrrrrrr!

Mittwoch, 15. April 2015

le mont saint michel (basse normandie)

der heute tag hat mich wieder versöhnt, das letzte stück nord- (oder nord/ost-?) bretagne ist wahrlich ein hingucker.
von erquy zum cap fréhel immer am meer entlang bis zu den austernbänken ab cancale, gesäumt von unzähligen gezeitenwindmühlen in allen möglichen zuständen, und dann natürlich der krönende abschluß, der berühmte mont saint michel. hammer!
und meine endlosen, einsamen sandstrände gab's auch wieder!

der frühling ist definitiv eine tolle zeit, diesen landstrich zu besuchen. alles bunt, wunderschöne dörfchen, und nicht überlaufen.
es ist fast schon zu heiß! wir haben jetzt kurz vor acht abends und sicher noch über zwanzig grad. wir schwötzen!

irgendwo beim spaziergang an der austernfront, hat kurt - als alter fisherdog - den geschmack dran gefunden. gezielt ausgesucht, geknackt und geschlürft! da haben wir doch tatsächlich mal was gemeinsam. ich hab sie mir jedoch öffnen und mit zitrone kredenzen lassen. frischer geht nimmer: direkt am meer, hier stehen buden, die das zeug für wenige euro verkaufen, und es schmeckt wirklich unvergleichlich - mit der meeresbrise vor und in der nase.

jetzt stehen wir auf einem abseits gelegenen stellplatz mit blick auf den mont saint michel. ein grandioser ausblick! und nicht überlaufen, was mich bei dieser touriattraktion doch wundert. vielleicht ziehen die bretonen die strände vor.
heute hat es nur noch gereicht, diesen beeindruckenden granitfelsen im meer, mit kirche druff natürlich, aus der ferne zu bewundern. morgen werde ich mich mal näher ranpirschen.

dass ich in der normandie bin hat mir gleich ein schild verraten, auf dem "deutscher soldatenfriedhof" oder so ähnlich stand. ich denke, auch den werde ich mir mal näher ansehen. ich kann mir vorstellen, das wird beeindruckend bedrückend.

ein paar skurile oder bemerkenswerte ereignisse gab's heute auch:

ich bin wirklich gut ausgestattet, nur eines habe ich vergessen: ne kapp fürn kopp. zwar habe ich eine mütze dabei, aber darunter würde ich schmoren bei den temperaturen! bei der suche also nach der richtigen kopfbedeckung landete ich dann im "produits regionaux" und bin quasi wieder rückwärts rausgefallen. die haben doch da glatt helene fischer gespielt! vraiment regionaux, die spinnen, die bretonen.


des weiteren ist mir aufgefallen, dass man an keiner tanke den nupsie beim tanken einhebeln kann, so dass der sprit ohne zutun einläuft. erst dachte ich, ich bin zu blöd, hab aber beim nachbarn gespiekt und der hing auch mit der nase überm einfüllstutzen.
und zu guter letzt - und jetzt kommt's, meine lieben deutschen genossen: wenn ich etwas verträumt an einer strassenkreuzung stehe, weil ich mit meinem navi im disput liege oder in ruhe ein foto knipsen will und mich alleine wähne, was sich dann leider als falsch herausstelt und sich hinter mir schon eine schlange gebildet hat - KEINER, und ich meine KEINER! hupt, wird unflätig oder macht sonstige anstalten, sein missfallen über meine langsamkeit auszudrücken. die stehen ganz artig dahinter und warten, bis ich meine geschäfte erledigt habe. einfach sympatisch, diese autofahrmentalität der franzosen, da verzeihe ich ihnen sogar ihren erbärmlichen musikgeschmack! :)

Dienstag, 14. April 2015

planguenoual (mitten im nichts)

nein, die westbretagne gefällt mir wesentlich besser als der norden!

ein etwas zäher tag heute auf der suche nach DEM ort für uns. leider nicht gefunden. die küsten sind felsig, die buchten eng. ich vermisse meine endlosen sandstrände. also sind wir viel durch die gegend gegurkt und in ziemlich enge gassen gefahren auf der suche nach DEM geheimen geheimtipp. hatte ich vor der reise doch solche manschetten mit dem pössl irgendwo steckenzubleiben, schockt mich jetzt nix mehr. irgendwie kommt man immer wieder raus aus dem maleur ;)
mehrfache spaziergangsversuche sind gescheitert an zu engen wegen absolut ohne ausweichmöglichkeiten, geschweige denn weitsicht. wer auch einen kleinen problemhund hat, weiß, was ich meine. eine schweißtreibende angelegenheit...

die suche nach einer übernachtungsmöglichkeit gestaltete sich dann auch etwas verzweifelt. dicht bepackte stellplätze, weit entfernt von stränden und netter umgebung.


bis, ja, bis es uns mal wieder auf einen abseits der zivilisation gelegenen netten, kleinen stellplatz auf dem land beim hühnerbauern gesbert verschlagen hat - mit strom (und zwar nicht nur für eine stunde!), wasseranschluß und niemandem, mit dem wir die sechs plätze teilen müssten. dabei ist's hier echt schön. radio empfange ich auch und netz habe ich auch, der abend ist gerettet!
mit den jungs konnte ich dann auch noch spazieren gehen, zwar hat's wie immer keine feldwege und nur asphalt, die die kuhwiesen trennen, aber hier fährt eh niemand rum, da muss man sich allenfalls vor den hofhunden hüten. also, am ende wieder alles sehr gut :)

morgen werden wir dann den letzten rest der bretagne bestreiten und die normandie erreichen. fast hätte ich "erobern" geschrieben, aber das wär ja politisch höchst inkorrekt. der krönende abschluß dieses wunderbaren teil frankreichs wird dann der mont st. michel sein, der ja aber eigentlich schon in der normandie liegt, hab' ich gelesen :)

Sonntag, 12. April 2015

brignogan-plage

 es ist ferienzeit, die bretonen haben urlaub, die bretagne gehört mir nicht mehr alleine. zu schade! deshalb habe ich heute einen sprung nach oben gemacht und nähere mich der nord-bretagne, die soll nicht so frequentiert sein.

heute morgen waren meine jungs und ich die einzigen besucher des westlichsten zipfels frankreichs, des pointe de corsen. wunderschön! überhaupt ist es hier so schön, da könnte man echt augenkrebs kriegen. kein wunder, dass die alle hier urlaub machen. wunderschöne dörfer, es frühlingt, die blumen blühen, kleine buchten, weiße sandstrände, steilküsten, dünen - ein overflow an eindrücken für das menschliche auge. meine hunde sind wie kinder: die haben kein auge für die schönheiten der natur, die sehen nur, was sie haben wollen: algen, muscheln, krebse. ignorante blödmänner! ;)

weiter an der küste entlang, bis zur presqu'ile de sainte marguerite, ich nehme an, das heißt halbinsel. eine herrliche dünenlandschaft, zerklüftete felslandschaften und leider viele französische touris, also keine übernachtung, aber ein langer spaziergang.

jetzt bin ich auf einem campingplatz in brignogan-plage, der stellplatz ist verschollen, und wenn schon mal wer auf hat, dann nutze ich die chance gerne.
mir gegenüber stehen deutsche rentner! au weia. die ersten deutschen überhaupt. ich war kurz davor, mein nummernschild zu verhängen. langsam mache ich mir sorgen. kann das sein, dass ich doch gut in die einöde einer alp jenseits von allem menschlichen passen würde?

lustig ist immer die anmeldung. "deux personnes?" "non, une, et deux chiens". die reaktionen sind jedes mal so erstaunt, dass mir meist einer oder sogar beide hunde erlassen werden. aus mitleid oder überforderung weiß ich jedoch nicht... :)