Montag, 15. Juni 2015

fazit einer langen reise

 
mittlerweile habe ich mich wieder eingelebt. es hat doch einige tage gedauert, das ende der reise kam zu abrupt. doch war die entscheidung richtig, mein vater ist am 12. juni gestorben und so steht nun morgen die nächste, eine schwere reise an.
der pössl ist ausgeladen und stillgelegt. und ich bin ein wenig wehmütig, wenn ich dran vorbei komme. immerhin war er die letzten monate mein treues zuhause.

alles, was ich gesucht hatte, habe ich gefunden: einsame orte, wilde natur, neue menschen, alte freunde.
alle meine sorgen und das mulmige gefühl zu beginn war unnötig. ich kann auf viele tolle erlebnisse und eindrücke zurückschauen. ich habe niemals, nicht einen einzigen unfreundlichen kontakt erlebt. im gegenteil: alle menschen, denen ich begegnen durfte, waren offen, herzlich, hilfsbereit und ungemein gastfreundlich.

auf diesem wege möchte ich mich bei allen ganz herzlich bedanken, die mich aufgenommen haben, die ich persönlich kennenlernen durfte, die mich verwöhnt haben, meine wäsche gewaschen, ihre gärten und hofeinfahrten zur verfügung gestellt, mich verpflegt und mit duschen, strom und wasser versorgt haben.
ich bin gerührt ob dieser gastfreundlichkeit, und ich werde unsere freundschaftlichen, fröhlichen zusammentreffen niemals vergessen. ich durfte einige menschen, die ich vorher nur über facebook kannte, persönlich kennenlernen und in guten gesprächen ein bisschen in die tiefe schauen. jeder mensch hat seine eigenen spannenden, verrückten und unkonventionellen geschichten, die man manchmal nie erwarten würde.
allein das zu erfahren war die reise mehr als wert!

aber auch die wochen in der abgeschiedenheit sind mir wertvoll. haben sie mir doch gezeigt, dass ich gut alleine klar komme, dass ich die herausforderungen gerne angenommen habe, die der alltag mir gestellt hat, und mit optimismus angehe und stets lösungen finde, dass ich auf fremde menschen zugehen kann und auch vor sprachen, die ich nicht beherrsche, keine angst habe. ich weiß, ich komme durch, wenn manchmal auch nur mit händen und füßen.

ich hatte keine sekunde heimweh oder langeweile. am anfang waren die abende ein wenig gewöhnungsbedürftig. ohne ablenkungen kann man schon mal ins grübeln oder in schlechte stimmung geraten. aber das war sehr bald vorbei. ich habe jeden tag, jeden abend, jede stunde des tages genossen.
ich habe die freiheit gespürt. niemals auf die uhr zu schauen, sich treiben zu lassen, zu essen, wenn man hunger hat, zu schlafen, wenn man müde ist und keine verpflichtungen zu haben, ist ein wertvolles, seltenes geschenk.

ich hatte niemals angst. auch nachts nicht, wenn ich in einsamen gegenden campiert habe und kein mensch weit und breit um mich herum war. die sicherheit, dass nichts passieren wird, verdanke ich natürlich auch meinen beiden reisegefährten, die gut auf mich aufgepasst haben. wir sind zu einem super team zusammengewachsen. gerade auch durch und über meine hunde habe ich viel gelernt. und auch sie haben sich weiterentwickelt. sich fast täglich an neue gegenden gewöhnen, sich so schnell anpassen zu müssen an neue gegebenheiten - das ist schon eine große leistung. sie sind beide in vielerlei hinsicht sehr viel gelassener geworden. sie sind zu wahren womo-experten geworden. ich bin sehr stolz auf die beiden buben!

ich habe also viel gelernt. und genau das war das ziel. sich zu finden ist wahrscheinlich eine lebensaufgabe. aber sich ein stückweit neu zu entdecken, geht ja schon mal in die richtung.
jetzt gilt es, sich dem alltag zu stellen und wieder die alltäglichen dinge zu genießen. doch ich bin optimistisch, dass mir das gelingen wird!

eines allerdings weiß ich jetzt schon mit sicherheit: das war gewiss nicht die letzte reise mit dem pössl. da warten noch mehr abenteuer auf mich! :)



leider fehlen viele fotos lieber freunde und verwandte, die ich treffen durfte.
die zusammenkünfte waren alle so kurzweilig, dass ich bei vielen das knipsen einfach vergessen habe!




 


 









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